Henna Tattoo – Exotische Körperkunst

Das Henna Tattoo stellt eine Form der Tätowierung dar, die nicht für die Ewigkeit gedacht ist. Wir sprechen bei einem Henna Tattoo daher auch von einem nicht permanenten Tattoo. Die mit einer Spritztüte aufgetragenen Henna-Muster verblassen mit der Zeit. Das Henna Tattoo wird nämlich nicht mit einem Tätowierbesteck in einem Tattoo-Studio hergestellt, sondern mittels verflüssigtem Hennabrei und einer speziellen Auftragetüte auf den Arm und die Hände aufgebracht. Dabei kann rotes Hennapulver ebenso verwendet werden wie schwarz färbendes. Es handelt sich meist um eine speziell für ein Henna Tattoo entwickelte Farbe, die „Lawsone“ genannt wird. Vorsicht ist jedoch vor allen blauen oder schwarzen Henna-Zubereitungen geboten. Diese Produkte werden mit Chemikalien versetzt, die gesundheitsschädlich sind.

 

Das dekorative Henna Tattoo

Die Farbe kann sich bei einem Henna Tattoo durch Wärmeeinwirkung und langes Feuchthalten mit der obersten Hautschicht verbinden. Durch die längere Einwirkzeit des Farbstoffes entsteht ein nicht permanentes Henna Tattoo, das bei der Verwendung schwarzer Hennafarbe fast wie ein echtes Tattoo wirkt. Die mit dünner Tülle aufgetragene Hennapaste oxidiert beim Kontakt mit Sauerstoff. Sie hinterlässt je nach Einwirkdauer kräftigere oder blassere Zeichnungen auf der Haut. Ein Henna Tattoo hält nur eine gewisse Zeitspanne und verblasst dann zunehmend.

Üblicherweise hat ein Henna Tattoo eine durchschnittliche Überlebensdauer von etwa zwei Wochen, bevor es zunehmend blasser wird. Nach sechs Wochen ist das schöne Henna Tattoo meist nicht mehr zu sehen. Mit einigen Tricks kann ein Henna Tattoo aber etwas länger erhalten bleiben. Zum Beispiel hilft ein Befeuchten der Henna-Aufträge mit einer Mixtur aus Zucker und Zitronensaft, während das Henna Tattoo trocknet. Je öfter man sein Henna Tattoo damit befeuchtet, desto intensiver wird der Farbton und desto länger bleibt das Henna Tattoo farblich frisch. Auch eine warme Umgebung kann während der Trocknungsphase das Henna Tattoo farblich intensivieren.

Das Verblassen von einem Henna Tattoo geht umso schneller, je öfter man duscht und die Hennafarbe mit Seife und Kosmetika in Verbindung bringt. Auch das Rubbeln mit einem Handtuch schadet dem Henna Tattoo. Auch starkes Schwitzen kann einem Henna Tattoo schnell den Garaus machen. Dafür soll aber Senföl das Henna Tattoo haltbarer machen.

 

Muss man sein Henna Tattoo selbst machen?

Nein, denn auch zahlreiche Tattoostudios in Deutschland bieten mittlerweile ein kunstvolles Henna Tattoo an. Auch aus dem Urlaubsort im Ausland kam schon so mancher mit einem Henna Tattoo zurück. Doch hier sollte man Vorsicht walten lassen, denn die Henna-Farbe, die an sich unbedenklich ist, wird in anderen Ländern häufig mit Chemikalien vermischt.

Dabei hat sich herausgestellt, dass ein Henna Tattoo mit dem Farbstoff PPD gesundheitliche Risiken bedeutet. Diese stark sensibilisierende Chemikalie wird üblicherweise beim Haarefärben eingesetzt. Ausländische Tattoo Studios benutzen sie, weil die Hennafarbe dann länger frisch wirkt und sich wesentlich schneller verarbeiten lässt. Das lästige Befeuchten des eintrocknenden Hennapulvers entfällt. Unumstritten ist, dass PPD in einem Henna Tattoo allergische Reaktionen zeitigen kann. Die Haut wird mit aggressiven chemischen Inhaltsstoffen konfrontiert. Auch spätere Leberschädigungen sind nicht auszuschließen. So schön ein Henna Tattoo im Urlaub auch sein mag, hier ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste.

Kaufen Sie niemals in einem ausländischen Urlaubsort schwarze Henna für Ihr Henna Tattoo. Mancher, der sich ein Henna Tattoo in einem Friseurgeschäft in Ägyptens beliebtem Badeort Hurghada anfertigen ließ, landete wegen starker allergischer Reaktionen nach der Heimkehr in einem Krankenhaus. Problematisch ist nämlich, dass das Henna Tattoo meist erst nach dem Urlaub unangenehm auffällt. Wenn Sie bereits beim Auftragen der Henna unangenehmes Brennen wahrnehmen oder der Tattoo Artist von einer relativ kurzen Einwirkzeit von nur zwei Stunden je Henna Tattoo schwärmt, sollten Sie die Behandlung umgehend abbrechen. Sonst drohen durch das Henna Tattoo Rötungen, Schwellungen, Juckreiz und Pustelbildung. Im Einzelfall kann ein solches Henna Tattoo auch Narben auf der Haut hinterlassen. Oft kommt es durch ein Henna Tattoo mit PPB zu einer dauerhaften Kontaktallergie. Dummerweise wird diese Substanz nämlich in vielen alltäglichen Produkten verarbeitet. Das Anfertigen und Trocknen eines Henna Tattoos dauert meistens länger als zwei Stunden.

 

 

Woher stammt eigentlich das Henna Tattoo?

In Indien oder dem Orient kennt man das Henna Tattoo seit Langem. Diese Form der Körperkunst nutzten vor allem die Frauen. Ehemals verschönerten sich die Haremsfrauen mit einem Henna Tattoo. Die aufwendigen Muster wurden bevorzugt auf Händen und Füßen aufgetragen. Kunstvolle Blumengirlanden, verschlungene Muster und Linienmuster in einem Henna Tattoo hatten einen symbolischen Wert. Sie standen meist für Gesundheit oder Glück.

Die Menschen in nordafrikanischen Ländern legten ein Henna Tattoo oft großflächig an. Sie nutzten bevorzugt geometrische Figuren. In Indien hingegen dominierten im Henna Tattoo die floralen Motive und sehr filigrane Muster. Bei uns konnte das Henna Tattoo punkten, weil es ebenso schön wie leicht selbst herzustellen ist. Viele Menschen entwickeln große Geschicklichkeit im Umgang mit der Auftragspitze. Wichtig ist die Erkenntnis, dass manche Menschen auch auf die nicht mit PPB versetzte Hennafarbe allergisch sind. Daher sollte jeder, der sich ein Henna Tattoo anfertigen lassen möchte, sicherheitshalber irgendwo einen Test auf Verträglichkeit vornehmen. Wichtig ist außerdem, dass alle schwarzen Hennaprodukte zweifelhafter Natur sind. Schwarzes oder blau färbendes Henna kommen in der Natur nicht vor. Echtes Hennapulver färbt immer rot bzw. braun.

 

Wie kann man ein Henna Tattoo selbst herstellen?

Auf den Einkaufszettel für ein Henna Tattoo gehört Hennafarbe, die mit lauwarmem Wasser zu einer halbflüssigen Paste verrührt wird. Für ein Henna Tattoo sollte das Wasser warm sein, weil sich die Paste dann besser mit der Haut verbindet und intensivere Ergebnisse zeitigt. Sonst fällt das Henna Tattoo blässlicher aus. In manchen Läden kann der Interessent schon in einer Spritztüte vorbereitetes Hennapulver kaufen. Die Spitze dieser Tüte dient zum Anfertigen der feinen Linien für ein Henna Tattoo. Anfänger sollten sich bei den im Handel oder im Netz zu findenden Tattoo Vorlagen bedienen. Es finden sich auch Schablonen für ein Henna Tattoo. Mit diesen lässt es sich besonders leicht arbeiten.

Auf dem Zettel den benötigten Utensilien für ein Henna Tattoo sollten außerdem folgende Dinge stehen:

Wattestäbchen oder Zahnstocher

Wattepads

eine kleine Schale mit Wasser

Olivenöl oder fetthaltige Bodylotion

Wichtig ist, die Haut, auf der das Henna Tattoo Platz einnehmen soll, gut zu reinigen und abzutrocknen. Nun wird die Schablone aufgelegt oder die Mustervorlage studiert und es geht los. Die Konturen werden mit Henna-Farbe, Spritztüte oder einem Wattestäbchen nachgezeichnet. Kleine Henna-Motive können auch als Freihandzeichnung angelegt werden. Das bereits aufgetragene Hennapulver sollte zwischendurch mit einem befeuchtete Wattepad vorsichtig befeuchtet werden. Trocknet die Henna im Henna Tattoo zu schnell, färbt das Pulver nicht mehr, sondern bröckelt ab. Ist alles fertig, nimmt man vorsichtig die Schablone ab und lässt das Ganze trocknen. Das gesamte Prozedere kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Wichtig ist, auch die zuletzt gemachten Linien genauso lange zu befeuchten wie alle zu Beginn gemachten. Sonst kann die aufgebrachte Farbe nicht überall gleich intensive Ergebnisse zeitigen. Manche Menschen halten das Henna Tattoo mit Frischhaltefolie feucht.

Wenn alle Hennareste von alleine abgefallen sind, können die Reste der Pflanzenpaste mit Olivenöl oder fetthaltiger Bodylotion abgetragen werden. Das intensiviert das Henna Tattoo nochmals. Die mit Henna tätowierte Haut wird wieder geschmeidig, denn das Hennapulver trocknet sie etwas aus. Achtung: Binnen der nächsten 24 Stunden wird die Hennafarbe auf der Haut noch etwas nachdunkeln, weil sie weiter oxidiert. Sie sollten vermeiden, die Hände in dieser Phase häufig zu waschen.

Sind Henna Tattoos Fake Tattoos?

Dem Henna Tattoo kommt im kulturellen Geschehen eine eigenständige Rolle zu. Es als Fake Tattoo zu bezeichnen, wird dem Henna Tattoo nicht gerecht. Ein Henna Tattoo will kein Imitat und keine Fälschung sein. Tätowierungen gab es bereits zur Zeit des Pyramidenbaus bei den alten Ägyptern. Auch die nicht-permanenten Henna Tattoos haben eine lange Tradition. Tätowierungen mit Henna kamen bekanntermaßen bei indogermanischen Völkern und in den Harems arabischer Potentaten vor, ebenso wie Tätowierungen mit einer Nadel schon in vorchristlicher Zeit bekannt waren. Die Geschichte der Körperkunst ist lang. Tattoos und Narben-Tatauierungen haben bei indigenen Völkern viele eigenständige Formen angenommen.Als Fake Tattoos bezeichnen wir Tätowierungen, die gar keine sind – also Abziehbilder mit Tattoo-Motiven oder dünne Nylonstretch-Ärmlinge mit aufgedruckten Tattoomotiven. Auch diese sind temporäre Tattoos, aber in ganz anderem Sinn als das Henna Tattoo. Fake Tattoos sehen nicht aus wie echte Tattoos. Sie dienen eher Faschingszwecken, als dass man sie ernsthaft ein Tattoo nennen könnte. Ein Henna Tattoo hingegen erfordert sehr viel Aufwand. Es ist komplex und kann nicht einfach wieder abgezogen werden. Im Übrigen haben auch Fake Tattoos ihre Berechtigung. Nicht jeder an Tätowierungen interessierte Mensch möchte sich lebenslang mit einem gestochenen Tattoo verunzieren. Viele Menschen haben sogar Angst, sich ein Tattoo stechen zu lassen. Dagegen sprechen zum Beispiel hygienische Bedenken, eine höhere Schmerzempfindlichkeit oder die Lage vieler Tattoo Shops in der Nähe von Rotlichtvierteln. Das Image eines Tattoo-Shops kann dadurch eher negativ ausfallen.

Auch wenn Tätowierungen bei Frauen heute normal sind, sind Tattoos gefühlt eher eine Männerdomäne. Ein Henna Tattoo hingegen verbinden viele Frauen mit romantischen Vorstellungen. Sie denken bei einem Henna Tattoo an den Orient und befassen sich mit orientalischen Schönheitsidealen. Der Auftrag eines Henna Tattoos ist schmerzlos. Ein Henna Tattoo kann sogar als Maßnahme der Körperpflege durchgehen. Insofern löst ein Henna Tattoo viele Probleme, die Frauen mit konventionellen Tätowierungen haben.