Das Wort Tattoo wird vom tahititischen Ausdruck „Tatau“ abgeleitet. Bereits im 18. Jahrhundert war es der Seefahrer James Cook, der eine Tätowiermethode auf der Insel Tahiti beobachten konnte. Dabei wurden die Werkzeuge, bestehend aus Stoßzähnen sowie anderen Knochen, in rhythmischen Abständen in die Haut gebohrt. Das Wort „Tatau“ soll diesen speziellen Klang umschreiben. Erfunden haben die Tahitianer den Körperkult allerdings nicht. Dieser wird bereits seit vielen tausend Jahren in den unterschiedlichen Kulturen praktiziert. Es gibt Mumien, die bereits ein Tattoo haben, wobei ihr Alter mindestens 4000 Jahre beträgt. In Chile wurde sogar eine Person vor etwa 7000 Jahren mumifiziert, die ebenfalls ein Tattoo trägt. Die ersten Tätowierungen wurden mit Haifischzähnen, Dornen, Steinen oder Kakteenstacheln unter die Haut geritzt. Anschließend wurde die Wunde mit Pflanzenfarben oder Ruß eingerieben. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Technik zunehmend verfeinert.
Heute kommt bei einem Tattoo in den meisten professionellen Studios eine spezielle Tätowiermaschine zum Einsatz, die mit einer Stichfrequenz von etwa 10.000 Einstichen im Minutentakt arbeitet. Die Nadeln sind in die spezielle Farbe getaucht, um das Tattoo unter der Haut sichtbar zu machen. Für die Umrisse bzw. Linien werden in der Regel drei Nadeln eingesetzt. Für größere Flächen, die gewissermaßen als Block bearbeitet werden können, werden bis zu 45 Tattoonadeln zeitgleich genutzt.
Damit das Tattoo auf Lebzeit sichtbar bleibt, wird es auf der Lederhaut angebracht. Es ist nicht ausreichend, die oberste Hautschicht zu verzieren, da diese sich regelmäßig erneuert. Entsprechend würde das Tattoo nach einer gewissen Zeit die Farbe verlieren. Eine Regeneration der Lederhaut ist demgegenüber vom menschlichen Organismus nicht vorgesehen. Die einzelnen Farbpigmente können sich daher dauerhaft in dieser Körperregion einlagern. (Für Unentschlossene wäre ein Henna Tattoo vielleicht zunächst die sinnvollere Wahl. Hierbei wird die Farbe lediglich aufgetragen und nicht eingestochen und es können gefahrlos Motive anprobiert werden.) Wie tief in die Haut eingestochen werden muss, ist bei jedem Tattoo individuell einzustellen. Denn die Hautschichten können unterschiedlich dick sein, insbesondere bei verschiedenen Körperstellen.